Auch wenn Asterisk extrem mächtig ist, gibt es ein paar im normalen Büroalltag notwendige Funktionen, die per Default nicht aktiviert oder aber sehr gut versteckt sind. Dieses Kapitel geht auf diese Features ein.
Wer die Applikation Dial() ohne weitere Optionen
(bzw. Flags) benutzt, kann bestehende Gespräche nicht zu einem anderen
Telefon transferieren. Dieses Feature muss explizit bei der
Dial()-Applikation mit der Option t
,
T
oder tT
aktiviert werden. Wie das genau geht,
wird in „Dial()
“ beschrieben. Wer sowohl dem
Anrufer wie auch dem Angerufenen das Transferieren von Gesprächen erlauben
will, muss die Optionen tT
benutzen.
Beispiel:
exten => _2XXX,1,Dial(SIP/${EXTEN},tT)
Der Begriff „Blind Transfer“ wird für Transfers
benutzt, die von einem Teilnehmer ohne Rückfrage zu einem anderen
Teilnehmer gemacht werden. Diese werden per Default vom Telefonbenutzer
durch die Eingabe von #1
und der Zielrufnummer eingeleitet.
Wer also das aktuelle Gespräch zum Telefon mit der Nummer 2323
weiterleiten will, kann dies durch die Eingabe von #12323
erreichen.
In der Datei /etc/asterisk/features.conf
kann
man im Context [featuremap]
die Ziffernkombination für das
Einleiten eines Blind Transfers anpassen:
[featuremap] blindxfer => #1 ; Blind transfer
Im Gegensatz zum „Blind Transfer“ kann der eine
Teilnehmer beim „Attended Transfer“ mit der Gegenstelle vor
dem Transfer erst noch sprechen und erst nach dem Auflegen wird das
Gespräch weitergeleitet. Ein Attended Transfer wird per Default durch
die Eingabe von *2
eingeleitet, gefolgt von der gewünschten
Zielrufnummer.
In der Datei /etc/asterisk/features.conf
kann
man im Context [featuremap]
die Ziffernkombination für das
Einleiten eines Attended Transfers anpassen:
[featuremap] atxfer => *2 ; Attended transfer
Sollten Sie für Ihre Geräte Call-Limits verwenden (Anzahl gleichzeitig erlaubter Gespräche), beachten Sie, dass ein Attended Transfer vorübergehend 2 Leitungen benötigt.
Um ein laufendes Gespräch auf einer virtuellen Parkposition zu
parken, muss im aktuellen Context der von Asterisk generierte Context
parkedcalls
„include“d werden.
Beispiel:
[hausmeister] exten => _2XXX,1,Dial(SIP/${EXTEN}) include => parkedcalls
Nur wenn dieser Context included
wurde kann per Default durch Wählen der Tastenkombination
#700
ein Gespräch geparkt werden. Asterisk liest dem
Teilnehmer dann die Parkposition vor (die man sich merken sollte). Durch
Wählen dieser Parkposition (z.B. 701
) kann man das Gespräch
dann von einem anderen Telefon über das Parksystem wieder
aufnehmen.
Warnung | |
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Es gibt kein eingebautes Sicherheitssystem beim Parken von Gesprächen. Sollte Person A ein Gespräch auf Position 705 parken und Person B zufällig die Nummer 705 anrufen, so bekommt sie das geparkte Gespräch. |
In der Datei /etc/asterisk/features.conf
kann
man im Context [general]
die Ziffernkombination für das
Einleiten eines Parkens, die Anzahl der virtuellen Parkpositionen und den
Namen des zu includenden Contexts anpassen:
[general] parkext => 700 ; die zum Parken gewählte Extension parkpos => 701-720 ; auf welchen Extensions geparkt werden soll context => parkedcalls ; der Context der geparkten Anrufe
Version 1.2, November 2002
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