Kapitel 6. ISDN

1. Einleitung

ISDN ist in Deutschland die vorherrschende Technik, um Sprachdienste zur Verfügung zu stellen. Nur noch in wenigen Privathaushalten gibt es analoge Telefonanschlüsse. Im geschäftlichen Bereich ist ISDN der De-facto-Standard. Die Verfügbarkeit von schnellen und günstigen Internetanschlüssen und damit die Nutzung von Sprachdiensten via TCP/IP-Netzwerke (VoIP) wird ISDN wahrscheinlich mittel- bis langfristig ablösen (mit diesem Buch tragen wir auch unmittelbar dazu bei), aber bis dahin ist noch etwas Zeit.

Erwarten Sie an dieser Stelle keine grundlegende Einführung in das Thema ISDN und in die nähere Funktionsweise. ISDN wird in diesem Kapitel nur soweit besprochen, wie es für die Benutzung mit Asterisk relevant ist.

2. Minimalgrundlagen von ISDN

Ein ISDN-Anschluss stellt sogenannte D- und B-Kanäle zur Verfügung. Ein einzelner B-Kanal ist (vereinfacht gesagt) vergleichbar mit einer analogen Telefonleitung: Es kann genau ein Gespräch darüber geführt werden. Im Gegensatz zur analogen Telefonie, können aber pro Leitungspaar zwei B-Kanäle gleichzeitig übertragen werden (also zwei Gespräche). So werden bestehende Ressourcen besser genutzt. Außerdem werden die Daten digital und nicht analog übertragen. Dadurch ist die subjektive Sprachqualität viel besser.

Unterschiede D- und B-Kanal:

  • Der B-Kanal ist in unserem Fall ein Sprachkanal. Die Datenübertragungsmöglichkeit (64 kbps) ist für uns ohne Belang.

  • Der D-Kanal ist ein reiner Datenkanal (16 kbps). Allerdings kann darauf vom Endbenutzer nicht direkt zugriffen werden.[48] Vereinfacht gesagt benutzen ISDN-Telefone, ISDN-Telefonanlagen oder auch ISDN-Karten den D-Kanal, um sich mit der Vermittlungsstelle zu unterhalten.

Wir gehen in diesem Kapitel von einem funktionierenden ISDN-Anschluss in den Varianten Basis und Multiplex aus.

ISDN Basis-Anschluss

Der normale Basis-Anschluss wird im Telefonie-Umfeld häufig als BRI für "Basic Rate ISDN" genannt. Dieser Anschluss genügt für fast alle privaten Haushalte und auch für die meisten mittelständischen Betriebe. Er bietet 2 B-Kanäle und einen D-Kanal. Um es aber etwas komplizierter zu machen, gibt es diesen Anschluss in zwei verschiedenen Varianten:

  • Mehrgeräteanschluss

    An ihm können bis zu 8 ISDN-Endgeräte angeschlossen werden, die dann über eigene MSNs (Telefonnummern) anwählbar sind. Mehrere Endgeräte können auf die gleichen MSN konfiguriert sein.

  • Anlagenanschluss

    An diesen kann nur ein ISDN-Endgerät angeschlossen werden (bei uns eine ISDN-Karte, die im Asterisk-Server läuft). Wer mehr als zwei B-Kanäle benötigt, kann mehrere Anlagenanschlüsse mit der gleichen Rufnummer auf eine oder mehrere ISDN-Karten anschließen.

ISDN Multiplex-Anschluss

Der Multiplex-Anschluss kann als großer Bruder des Anlagenanschlusses bezeichnet werden. Auch er akzeptiert nur ein ISDN-Endgerät (dies ist auch hier fast immer eine Telefonanlage) und bietet in Europa 30 B-Kanäle und einen D-Kanal (diesmal allerdings mit 64 kbps). Er wird entweder S2M oder E1 genannt. In den USA wird er übrigens T1 genannt und bietet nur 24 B-Kanäle (plus einen D-Kanal).

Im Telefonie-Umfeld wird von Multiplex auch häufig als PRI für "Primary Rate ISDN" gesprochen.

3. Welche ISDN-Karte soll ich nehmen?

Der Betrieb einer oder mehrerer ISDN-Karten in einem Asterisk-Server ist sehr einfach. Allerdings ist die Installation und Konfiguration leider immer noch nicht trivial. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ISDN-Karten mit Asterisk "zum Laufen" zu bringen. Auf die einzelnen Varianten gehen wir in diesem Kapitel in jeweils eigenen Bereichen ein.

[Wichtig]Wichtig

Alle in diesem Kapitel beschriebenen Installationsmethoden werden anhand eines Debian Linux-Systems beschrieben. Die jeweilige Installation kann sich auf einem anderen Linux-System ganz anders darstellen und auf so manchem BSD-System gar nicht funktionieren. Wir empfehlen Ihnen dringend, die hier beschriebenen Wege 1:1 zu übernehmen und deshalb auch ein Debian Linux einzusetzen.

Die Frage, welche ISDN-Karte zu empfehlen ist, ist schwer und in einem gedruckten Buch eigentlich gar nicht zu beantworten. Dafür sind folgende Gründe verantwortlich:

  • Zur Drucklegung dieses Buches sticht kein einzelnes Produkt aus der Fülle der Anbieter hervor, die ISDN-Karten sind in Funktionsumfang und -güte zueinander weitgehend vergleichbar.

  • Die Software, speziell die Treiber, werden kontinuierlich verbessert und was heute zutrifft, kann für einen Leser in einem Jahr vielleicht nicht mehr nachvollziehbar sein.

  • Der Support des Herstellers kann nicht endkundengerecht verglichen werden.

  • Je nach Einsatzzweck ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die Produkte. Hier trennt eine Unterscheidung in gewerbliche und private Nutzung die Produkte in zwei Lager. Bei einer privaten Nutzung kann eine Anlage auch mal durch einen fehlerhaften Treiber für ein paar Stunden ausfallen. Dies ist im gewerblichen Einsatz nicht akzeptabel.

Das größte Problem für den Autor ist jedoch, dass er bei jeder Empfehlung die Kriterien nicht derart transparent darstellen kann, ohne dass ein Verdacht der Schleichwerbung entsteht. In einem seriösen Buch über Asterisk kommt man nicht umhin, alle gängigen Produkte wertfrei zu beschreiben.

4. Installation Asterisk 1.4.x mit ISDN Treiber für Digium B410P auf Debian Linux 4.0 (Etch)

Diese Installationsanleitung dient zur Installation eines Asterisk Systems mit Treibern für eine Digium B410P ISDN Karte. Die Karte muss dafür bereits in dem System eingebaut sein.

[Anmerkung]Anmerkung

Die hier aufgeführte Installationsanleitung ist für ein Asterisk-System mit allen in diesem Buch beschriebenen Features (bei Ausnahmen wird dies gesondert besprochen). Deshalb ist die Installation etwas umfangreicher. Das hat aber auch den Vorteil, das man in der Zukunft nicht noch einmal etwas nachinstallieren muss.

Es wird ein frisch installiertes Debian GNU/Linux 4.0 (a.k.a Etch) vorausgesetzt. Ein ISO-Image für die Installation finden Sie auf http://www.debian.org/releases/etch/debian-installer/. Ich empfehle das etwa 140 MB grosse Netzinstallations-CD-Image. Eine Debian GNU/Linux-Installationsanleitung befindet sich unter http://www.debian.org/releases/etch/i386/. Ein allgemeines Anwenderhandbuch steht unter http://debiananwenderhandbuch.de.

Bitte loggen Sie sich nach der Installation als Benutzer root am System an und führen Sie alle hier angegebenen Befehle mit diesem Benutzer aus.

Als Erstes stellen Sie mit einem apt-get update sicher, dass apt-get alle aktuellen Paketlisten zur Verfügung hat:

debian:~# apt-get update
Hole:1 http://ftp.de.debian.org etch Release.gpg [378B]
Hole:2 http://security.debian.org etch/updates Release.gpg [189B]
OK   http://ftp.de.debian.org etch Release                      
OK   http://security.debian.org etch/updates Release
Ign http://ftp.de.debian.org etch/main Packages/DiffIndex
Ign http://security.debian.org etch/updates/main Packages/DiffIndex
Ign http://ftp.de.debian.org etch/main Sources/DiffIndex
Ign http://security.debian.org etch/updates/main Sources/DiffIndex
OK   http://ftp.de.debian.org etch/main Packages
OK   http://security.debian.org etch/updates/main Packages
OK   http://ftp.de.debian.org etch/main Sources
OK   http://security.debian.org etch/updates/main Sources
Es wurden 2B in 0s geholt (3B/s)   
Paketlisten werden gelesen... Fertig
debian:~# 

Um sicherzugehen, dass alle Pakete auf dem neuesten Stand sind, führen Sie noch ein apt-get -y upgrade aus:

debian:~# apt-get -y upgrade
Paketlisten werden gelesen... Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut... Fertig
0 aktualisiert, 0 neu installiert, 0 zu entfernen und 0 nicht aktualisiert.
debian:~# 

Für den Fall das beim Upgrade der Pakete auch ein neuer Kernel installiert wurde, müssen wir jetzt das System mit shutdown -r now rebooten:

debian:~# shutdown -r now

Broadcast message from root@debian (pts/0) (Fri May  4 19:43:09 2007):

The system is going down for reboot NOW!

Nach dem Booten bitte wieder als root einloggen.

Jetzt müssen Sie mit apt-get -y install build-essential libncurses5-dev libcurl3-dev libvorbis-dev libspeex-dev unixodbc unixodbc-dev libiksemel-dev linux-headers-`uname -r` flex bc pciutils libnewt-dev libusb-dev noch ein paar Pakete nachinstallieren, damit das Kompilieren von Asterisk erfolgreich durchgeführt werden kann:

debian:~# apt-get -y install build-essential libncurses5-dev libcurl3-dev libvorbis-dev libspeex-dev unixodbc unixodbc-dev libiksemel-dev linux-headers-`uname -r` flex bc pciutils libnewt-dev libusb-dev
Paketlisten werden gelesen... Fertig
Abhängigkeitsbaum wird aufgebaut... Fertig
Die folgenden zusätzlichen Pakete werden installiert:
  binutils ca-certificates comerr-dev cpp cpp-4.1 defoma dpkg-dev file
  fontconfig fontconfig-config g++ g++-4.1 gcc gcc-4.1 libaudio2 libc6-dev
  libcurl3 libcurl3-openssl-dev libexpat1 libfontconfig1 libfreetype6 libice6
  libidn11 libidn11-dev libiksemel3 libjpeg62 libkadm55 libkrb5-dev liblcms1
  libltdl3 libltdl3-dev libmagic1 libmng1 libodbcinstq1c2 libogg-dev libogg0
  libpci2 libpng12-0 libqt3-mt libsm6 libspeex1 libssl-dev libssp0
  libstdc++6-4.1-dev libvorbis0a libvorbisenc2 libvorbisfile3 libxcursor1
  libxext6 libxfixes3 libxft2 libxi6 libxinerama1 libxrandr2 libxrender1
  libxt6 linux-headers-2.6.18-5 linux-kbuild-2.6.18 linux-kernel-headers m4
  make odbcinst1debian1 openssl patch pkg-config ttf-dejavu ucf zlib1g-dev
Vorgeschlagene Pakete:
  binutils-doc doc-base cpp-doc gcc-4.1-locales defoma-doc psfontmgr
  x-ttcidfont-conf dfontmgr debian-keyring bison gcc-4.1-doc lib64stdc++6
  manpages-dev autoconf automake1.9 libtool gdb gcc-doc libc6-dev-amd64
  lib64gcc1 lib64ssp0 nas glibc-doc libcurl3-dbg libfreetype6-dev krb5-doc
  liblcms-utils libtool-doc libqt3-mt-psql libqt3-mt-mysql libqt3-mt-odbc
  speex libstdc++6-4.1-doc make-doc-non-dfsg diff-doc libgnome-dev libmyodbc
  odbc-postgresql libct1 libqt3-mt-dev
Empfohlene Pakete:
  libft-perl bzip2 libmudflap0-dev libgl1-mesa-glx libgl1 libglu1-mesa libglu1
  libxmu6 debconf-utils
Die folgenden NEUEN Pakete werden installiert:
  bc binutils build-essential ca-certificates comerr-dev cpp cpp-4.1 defoma
  dpkg-dev file flex fontconfig fontconfig-config g++ g++-4.1 gcc gcc-4.1

[...]

Richte libvorbis-dev ein (1.1.2.dfsg-1.2) ...
Richte linux-headers-2.6.18-4 ein (2.6.18.dfsg.1-12) ...
Richte linux-kbuild-2.6.18 ein (2.6.18-1) ...
Richte linux-headers-2.6.18-4-686 ein (2.6.18.dfsg.1-12) ...
Richte unixodbc-dev ein (2.2.11-13) ...
Richte libstdc++6-4.1-dev ein (4.1.1-21) ...
Richte g++-4.1 ein (4.1.1-21) ...
Richte g++ ein (4.1.1-15) ...

Richte build-essential ein (11.3) ...
debian:~#

Als nächstes wechseln wir mit cd /usr/src in das Verzeichnis /usr/src

debian:~# cd /usr/src
debian:/usr/src#

Auf der Asterisk-Homepage http://www.asterisk.org/ finden Sie die notwendigen Quellen, um Asterisk zu mit allen sinnvollen Extras zu installieren. Nehmen Sie bitte eine stabile und keine Entwickler-Version und laden Sie diese mit wget http://downloads.digium.com/pub/asterisk/asterisk-1.4-current.tar.gz in das Verzeichnis /usr/src/ herunter:

debian:/usr/src# wget http://downloads.digium.com/pub/asterisk/asterisk-1.4-current.tar.gz
--18:53:00--  http://downloads.digium.com/pub/asterisk/asterisk-1.4-current.tar.gz
           => `asterisk-1.4-current.tar.gz'
Auflösen des Hostnamen »downloads.digium.com«.... 69.16.138.164
Verbindungsaufbau zu downloads.digium.com[69.16.138.164]:80... verbunden.
HTTP Anforderung gesendet, warte auf Antwort... 200 OK
Länge: 10,928,902 [application/x-gzip]

100%[====================================>] 10,928,902   230.71K/s    ETA 00:00

18:53:47 (227.00 KB/s) - »asterisk-1.4-current.tar.gz« gespeichert [10928902/10928902]
debian:/usr/src#

Weiterhin benötigen wir noch die aktuelle Zaptel-Version, die wir mit wget http://downloads.digium.com/pub/zaptel/zaptel-1.4-current.tar.gz downloaden:

debian:/usr/src# wget http://downloads.digium.com/pub/zaptel/zaptel-1.4-current.tar.gz
--19:13:47--  http://downloads.digium.com/pub/zaptel/zaptel-1.4-current.tar.gz
           => `zaptel-1.4-current.tar.gz'
Auflösen des Hostnamen »downloads.digium.com«.... 216.27.40.102
Verbindungsaufbau zu downloads.digium.com|216.27.40.102|:80... verbunden.
HTTP Anforderung gesendet, warte auf Antwort... 200 OK
Länge: 2.835.893 (2.7M) [application/x-gzip]

100%[====================================>] 2.835.893    119.68K/s    ETA 00:00

19:14:12 (115.45 KB/s) - »zaptel-1.4-current.tar.gz« gespeichert [2835893/2835893]

debian:/usr/src#

Die komprimierten Datein werden jetzt mit tar xvzf asterisk-1.4-current.tar.gz && tar xvzf zaptel-1.4-current.tar.gz entpackt:

debian:/usr/src# tar xvzf asterisk-1.4-current.tar.gz && tar xvzf zaptel-1.4-current.tar.gz
asterisk-1.4.2/
asterisk-1.4.2/build_tools/
asterisk-1.4.2/build_tools/menuselect-deps.in
asterisk-1.4.2/build_tools/get_moduleinfo
asterisk-1.4.2/build_tools/mkpkgconfig
asterisk-1.4.2/build_tools/embed_modules.xml
asterisk-1.4.2/build_tools/get_makeopts
asterisk-1.4.2/build_tools/make_version

[...]

zaptel-1.4.1/timertest.c
zaptel-1.4.1/mec3-float.h
zaptel-1.4.1/zaptel.init
zaptel-1.4.1/hdlcverify.c
zaptel-1.4.1/fxstest.c
zaptel-1.4.1/zaptel-base.c
debian:/usr/src#  

1.4 ist die erste Asterisk-Version, die den Unix/Linux üblichen autoconf-Mechanismus benutzt.

[Wichtig]Wichtig

Bitte beachten Sie das sich die folgenden Verzeichnisnamen natürlich mit aufsteigenden Versionsnummern im Laufe der Zeit verändern. Es liegt in der Natur einer Dokumentation, das diese Links nicht immer aktuell gehalten werden können.

Als erstes wechseln wir mit cd zaptel-1.4.7.1 in das Zaptel Verzeichnis und rufen ein ./configure && make && make install && make b410p auf. Die Abarbeitung der einzelnen Skripte wird eine Weile dauern. Zeit für einen Tee.

debian:/usr/src# cd zaptel-1.4.7.1
debian:/usr/src/zaptel-1.4.7.1# ./configure && make && make install && make b410p
checking for gcc... gcc
checking for C compiler default output file name... a.out
checking whether the C compiler works... yes
checking whether we are cross compiling... no
checking for suffix of executables... 
checking for suffix of object files... o
checking whether we are using the GNU C compiler... yes
checking whether gcc accepts -g... yes
checking for gcc option to accept ISO C89... none needed
checking how to run the C preprocessor... gcc -E


[...]

make[3]: Leaving directory `/usr/src/zaptel-1.4.7.1/mISDNuser-1_1_3/voip'
make[3]: Entering directory `/usr/src/zaptel-1.4.7.1/mISDNuser-1_1_3/suppserv'
install -m 644 libsuppserv.a //usr/lib
install -m 644 libsuppserv_pic.a //usr/lib
install -m 644 libsuppserv.so //usr/lib
cp *.h //usr/include/mISDNuser/
make[3]: Leaving directory `/usr/src/zaptel-1.4.7.1/mISDNuser-1_1_3/suppserv'
make[3]: Entering directory `/usr/src/zaptel-1.4.7.1/mISDNuser-1_1_3/bridge'
for i in isdnbridge ; do \
		install -m 755 $i //usr/bin ;\
	done
make[3]: Leaving directory `/usr/src/zaptel-1.4.7.1/mISDNuser-1_1_3/bridge'
make[2]: Leaving directory `/usr/src/zaptel-1.4.7.1/mISDNuser-1_1_3'
cp include/*.h //usr/include/mISDNuser/
make[1]: Leaving directory `/usr/src/zaptel-1.4.7.1/mISDNuser-1_1_3'
debian:/usr/src/zaptel-1.4.7.1# 

Danach gehen wir mit cd /usr/src/asterisk-1.4.17 in das Asterisk Verzeichnis und führen auch dort ein ./configure && make && make install aus:

debian:/usr/src/zaptel-1.4.7.1# cd /usr/src/asterisk-1.4.17
debian:/usr/src/asterisk-1.4.17# ./configure && make && make install
checking build system type... i686-pc-linux-gnu
checking host system type... i686-pc-linux-gnu
checking for gcc... gcc
checking for C compiler default output file name... a.out
checking whether the C compiler works... yes
checking whether we are cross compiling... no
checking for suffix of executables... 
checking for suffix of object files... o
checking whether we are using the GNU C compiler... yes

[...]

make[1]: Entering directory `/usr/src/asterisk-1.4.17/main'
for x in ; do /usr/bin/install -c -m 755 $x /usr/lib/asterisk/modules ; done
make[1]: Leaving directory `/usr/src/asterisk-1.4.17/main'
 +---- Asterisk Installation Complete -------+
 +                                           +
 +    YOU MUST READ THE SECURITY DOCUMENT    +
 +                                           +
 + Asterisk has successfully been installed. +
 + If you would like to install the sample   +
 + configuration files (overwriting any      +
 + existing config files), run:              +
 +                                           +
 +               make samples                +
 +                                           +
 +-----------------  or ---------------------+
 +                                           +
 + You can go ahead and install the asterisk +
 + program documentation now or later run:   +
 +                                           +
 +              make progdocs                +
 +                                           +
 + **Note** This requires that you have      +
 + doxygen installed on your local system    +
 +-------------------------------------------+
debian:/usr/src/asterisk-1.4.17# 

Die eben kompilierten Programmdateien sind jetzt auf dem System installiert. Allerdings finden wir im Asterisk-Konfigurationsverzeichnis /etc/asterisk/ noch gähnende Leere vor. In diesem Verzeichnis liegen die Konfigurationsdateien von Asterisk und da wir nicht von Null beginnen möchten, lassen wir uns die Standarddateien erstellen. Dies erreichen wir mit einem make samples

debian:/usr/src/asterisk-1.4.17# make samples
mkdir -p /etc/asterisk
for x in configs/*.adsi; do \
  if [ ! -f /etc/asterisk/$x ]; then \
   /usr/bin/install -c -m 644 $x /etc/asterisk/`/usr/bin/basename $x` ; \
  fi ; \
 done
mkdir -p /etc/asterisk

[...]

  echo "Skipping asterisk.conf creation"; \
 fi
mkdir -p /var/spool/asterisk/voicemail/default/1234/INBOX
build_tools/make_sample_voicemail //var/lib/asterisk //var/spool/asterisk
debian:/usr/src/asterisk-1.4.17#

Fertig! Asterisk ist auf Ihrem System installiert. Mit dem Befehl asterisk -V können Sie die installierte Version rausfinden (bitte achten Sie auf das großgeschriebene V):

debian:/usr/src/asterisk-1.4.17# asterisk -V
Asterisk 1.4.17
debian:/usr/src/asterisk-1.4.17# 

Konfiguration der ISDN-Karte

Ob die von Ihnen eingebaute B410P ISDN-Karte auch richtig erkannt wird, können Sie mit dem Kommando /usr/sbin/misdn-init scan überprüfen:

debian:/usr/src/asterisk-1.4.17# /usr/sbin/misdn-init scan
[OK] found the following devices:
card=1,0x4
[ii] run "/usr/sbin/misdn-init config" to store this information to /etc/misdn-init.conf
debian:/usr/src/asterisk-1.4.17#  

Die für den Betrieb der Karte notwendige Konfigurationsdatei kann mit dem Kommando /usr/sbin/misdn-init config erstellt werden:

debian:/usr/src/asterisk-1.4.17# /usr/sbin/misdn-init config
[OK] /etc/misdn-init.conf created. It's now safe to run "/usr/sbin/misdn-init start"
[ii] make your ports (1-4) available in asterisk by editing "/etc/asterisk/misdn.conf"
debian:/usr/src/asterisk-1.4.17#

Die erstellte Standardkonfiguration können Sie mit /etc/init.d/misdn-init start in Betrieb nehmen:

debian:/usr/src/asterisk-1.4.17# /etc/init.d/misdn-init start
-----------------------------------------
 Loading module(s) for your misdn-cards:
-----------------------------------------
/sbin/modprobe --ignore-install hfcmulti type=0x4 protocol=0x2,0x2,0x2,0x2 layermask=0xf,0xf,0xf,0xf poll=128 debug=0
/sbin/modprobe mISDN_dsp debug=0x0 options=0 poll=128 dtmfthreshold=100
[i] creating device node: /dev/mISDN
debian:/usr/src/asterisk-1.4.17#

Die Konfigurationsdateien /etc/misdn-init.conf und /etc/asterisk/misdn.conf sind sehr gut dokumentiert. Für den ersten Test sollten Sie nur sicherstellen, dass in der /etc/misdn-init.conf der Eintrag Port settings für Ihre Bedürfnisse passend ist.

[Tipp]Tipp

Die Portnummern stehen auf der Karte klein neben den entsprechenden Ports.

Start- und Stopskripte

Damit Asterisk beim Booten des Rechners auch automatisch gestartet und bei einem Shutdown auch ordentlich runtergefahren wird, benötigen wir noch entsprechende Init-Skripte. Diese können im Verzeichnise /usr/src/asterisk-1.4.2 mit dem von den Entwicklern etwas unglücklich gewählten Befehl make config erstellt werden:

debian:/usr/src/asterisk-1.4.17# make config
 Adding system startup for /etc/init.d/asterisk ...
   /etc/rc2.d/K91asterisk -> ../init.d/asterisk
   /etc/rc3.d/K91asterisk -> ../init.d/asterisk
   /etc/rc4.d/K91asterisk -> ../init.d/asterisk
   /etc/rc5.d/K91asterisk -> ../init.d/asterisk
   /etc/rc2.d/S50asterisk -> ../init.d/asterisk
   /etc/rc3.d/S50asterisk -> ../init.d/asterisk
   /etc/rc4.d/S50asterisk -> ../init.d/asterisk
   /etc/rc5.d/S50asterisk -> ../init.d/asterisk
debian:/usr/src/asterisk-1.4.17# 

Konfiguration der ISDN-Anschlussart

Bitte erkundigen Sie sich vor dem nächsten Schritt über die Art Ihres ISDN-Anschlusses. Mit der hier besprochenen B410P ISDN-Karte können Sie Anlagen- und Mehrgeräteanschlüsse betreiben.

Anlagenanschluss

Sie haben Glück, denn die Standardkonfiguration enthält bereits den Eintrag te_ptmp=1,2,3,4 und das bedeutet, dass auf allen vier Ports Point-to-Multi-Point (Anlagenanschluss) signalisiert wird.

Mehrgeräteanschluss

Bitte tauschen Sie in der /etc/misdn-init.conf die Zeile te_ptmp=1,2,3,4 gegen den Eintrag te_ptp=1,2,3,4 aus. Bitte nach einer Anpassung dieser Datei das /etc/init.d/misdn-init restart nicht vergessen.



[48] In den 90er Jahren gab es tatsächlich ein paar Projekte, die sich mit der prinzipiell kostenlosen Datenübertragung über den D-Kanal beschäftigt haben. Allerdings ist das durch günstige und deutlich breitbandigere Internetverbindungen sehr schnell unattraktiv geworden.


$Revision:473 $

Beta-Version!

2.0 Entwickler-Version des Asterisk Buches. Die 1.0 stabile Version ist natürlich noch online. Die 2.0er Version enthält viele Neuerungen, ist aber noch nicht 100% fehlerfrei. Im Zweifelsfall bitte auf die 1.0er Version gehen.

Bitte melden Sie Fehler und Feedback zur neuen 2.0er Version per E-Mail an den Autor.

Asterisk-Tag 2008

Lernen Sie Mark Spencer (den Erfinder von Asterisk) kennen! Viele Vorträge, Case-Studies und Workshops rund um die Themen VoIP und Asterisk. Asterisk-Tag.org

Werbung