Was haben wir gerade gemacht?

Nach unserem ersten Erfolg gehen wir nun Schritt für Schritt die Konfigurationsdateien durch, um mehr über die Funktionsweise von Asterisk zu erfahren. Fangen wir mit der Datei /etc/asterisk/sip.conf an.

[general]
port = 5060
bindaddr = 0.0.0.0
context = sonstige

In diesem ersten Abschnitt [general] werden allgemeine Variablen definiert. Der Standard-Port wird auf 5060 gesetzt, d.h. Asterisk wickelt die Verbindungen über diese Portnummer ab. Mit bindaddr = 0.0.0.0 beachtet Asterisk einkommenden IP-Pakete auf allen IP-Adressen auf diesem System. Üblicherweise haben Rechner meist nur eine IP-Adresse, falls Sie einem Rechner mehrere IP-Adressen zugewiesen haben und vielleicht sogar mehrere Asterisk-Instanzen betreiben, können Sie hiermit eine bestimmte IP-Adresse einer jeweiligen Asterisk-Instanz zuordnen. Das Context-Konstrukt folgt nicht unbedingt einer intuitiven Logik bei der Konfiguration von Asterisk. Auf diesen Konfigurationsparameter werde ich noch an geeigneterer Stelle eingehen. Im weiteren Verlauf der Anleitungen wird nach und nach das Verständnis dafür geschaffen, was ein Context im Asterisk-Sinne bedeutet und wie er eingesetzt wird.

[2001]
type=friend
context=meine-telefone
secret=1234
host=dynamic

Im Abschnitt [2001] wird der SIP-Anschluss mit der Kennung 2001 definiert. Dass hierbei eine Zahl (also 2001) verwendet wurde, ist dabei eher der üblichen Erwartungshaltung geschuldet, da die meisten Nutzer Telefone mit Nummern verbinden. Ein SIP-Anschluss kann aber auch mit einem alphanumerischen Wert definiert werden, also beispielsweise [Rezeption-1]. Der Parameter type=friend bestimmt vereinfacht gesagt, dass dieser SIP-Anschluss sowohl eingehende, als auch ausgehende Verbindungen aufbauen darf.[25]

Und wieder stoßen wir auf den ominösen context. Diesen werden wir gleich in der Datei /etc/asterisk/extensions.conf aufgreifen und dann wird das zugrundeliegende System in der Verwendung auch klarer.

Mit secret wird das Passwort gesetzt. Wir benutzen an dieser Stelle Zahlen, da man diese mit einem Telefon leichter eintippen kann. host=dynamic sagt aus, dass es für Asterisk ohne Bedeutung ist, ob der SIP-Client wechselnde IP-Adressen hat.



[25] Der Eintrag type= kennt drei verschiedene Werte (auf die in einem späteren Kapitel genau eingegangen wird):

  • friend: kann anrufen und angerufen werden.

  • peer: kann nur anrufen.

  • user: kann nur angerufen werden.


Version 1.2, November 2002

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