2.6. Rechteverwaltung mit Contexten

Bis jetzt durften alle Telefone immer alle Extensions in der extensions.conf aufrufen. Dies ist für eine kleine interne Telefonanlage ausreichend. Für große Telefonanlagen und Anlagen, die sich mit anderen Telefonnetzen verbinden, benötigen wir aber eine Rechteverwaltung. Asterisk realisiert dies über sogenannte Contexte.

2.6.1. Quelle: Jedes Telefon ist in einem Context

Bis jetzt haben wir für die benutzten SIP-Telefone keinen Context definiert. Deshalb hat Asterisk automatisch den [default]-Context genommen. Möchten wir bestimmte Telefone in bestimmten Contexten haben, so richten wir dies in der sip.conf mit folgendem Eintrag ein:
context = ContextName
Dabei kann im Bereich [general] ein Context für alle Telefone angegeben werden. Dieser Context kann aber wiederum bei jedem Telefon überschrieben werden.

Beispiel mit einem Context

In der Firma abc gibt es die SIP-Telefone 10 und 11. Beide sind im Context [intern]. Die sip.conf sieht dann wie folgt aus:
[general] 
port=5060 
bindaddr=0.0.0.0 

[10] 
type=friend 
secret=1234 
host=dynamic
context=intern  ; <-- Context

[11] 
type=friend 
secret=1234 
host=dynamic
context=intern  ; <-- Context
Das gleiche Ergebnis kann aber auch mit folgender sip.conf erreicht werden:
[general] 
port=5060 
bindaddr=0.0.0.0 
context=intern  ; <-- Context

[10] 
type=friend 
secret=1234 
host=dynamic

[11] 
type=friend 
secret=1234 
host=dynamic

Beispiel mit mehreren Telefonen

In der Firma abc gibt es die SIP-Telefone 10, 11, 12 und 20. Die Telefone 10 bis 12 sind normale Mitarbeitertelefone im Context [abc], und das Telefon 20 ist ein Gästetelefon am Empfang mit dem Context [gast]:
[general] 
port=5060 
bindaddr=0.0.0.0 
context=abc  ; <-- Context

[10] 
type=friend 
secret=1234 
host=dynamic

[11] 
type=friend 
secret=1234 
host=dynamic

[12] 
type=friend 
secret=1234 
host=dynamic

[20] 
type=friend 
secret=1234 
host=dynamic
context=gast  ; <-- Context

2.6.2. Ziel: Contexte in der extensions.conf

Die extensions.conf wird in verschiedene Abschnitte (also Contexte) aufgeteilt. Jeder Context wird durch den Contextnamen in eckigen Klammern eingeleitet.
Das Folgende ist ein Beispiel für eine extensions.conf mit den drei Contexten default, hausmeister und apfelkuchen:
[default] 
exten => 1001,1,Answer()
exten => 1001,2,Playback(hello-world)
exten => 1001,3,Hangup()

[hausmeister]
exten => 2000,1,Dial(SIP/2000,20)
exten => 2000,2,VoiceMail(2000,u)

exten => 2001,1,Dial(SIP/2001)
exten => 2001,2,VoiceMail(2001,u)

[apfelkuchen]
exten => 2999,1,VoiceMailMain(${CALLERID(num)},s)
Wird bei einem SIP-Telefon in der sip.conf kein Context angegeben, so nimmt Asterisk immer den [default]-Context in der extensions.conf.